May
15
2010

Auswahl eines US Patentanwalts: Vorsicht vor schwarzen Schafen

Habe vor einigen Tagen bei Google recherchiert, wie US Patentanwaltskollegen ihre Leistungen bewerben.  Dabei auf eine Google Anzeige gestoßen, bei der eine Kanzlei mit günstigen Flat Rates für die Erstellung von Anmeldungen warb.  Die Google Anzeige versprach die Ausarbeitung einer neuen Anmeldung für unter $2000 – ein Angebot mit dem ich nicht mithalten kann.  Also habe ich die “Kollegen” angerufen und gefragt, was Ihr Geheimnis sei.  “Ein Netzwerk selbständiger Anwälte mit günstigen Nebenkosten” war die Antwort.  Klingt einleuchtend – aber dann, meine Nebenkosten sind ebenfalls sehr niedrig angesetzt.  Also noch etwas weiter recherchiert, und auf ein weiteres Geheimnis gestoßen:

  • Beim US Patentamt ist niemand mit dem Namen der Person registriert, die meinen Anruf beantwortet hat
  • Der Name der Kanzlei ist ebenfalls nicht im System des Patentamts zu finden
  • Unter dem Kanzleinamen sind keine Patente oder Patentanmeldungen veröffentlicht
  • Auf meine Nachfrage nach den Registriernummern der Anwälte wurde nie geantwortet

Dies legt die Vermutung nahe, daß es sich hier um schwarze Schafe handelt, die Anwaltsleistungen inserieren, ohne Anwälte zu sein. Anmelder sollten also Ihre Hausaufgaben machen, bevor Sie einen US Anwalt beauftragen, der (wie ich auch) in aller Regel zuerst eine Vorkasse Zahlung verlangen wird.  Zwei Tips dazu:

  • Ist der Anwalt beim USPTO zugelassen?  Beim USPTO können Sie die offizielle Datenbank aller zugelassenen Anwälte einsehen.  Mich finden Sie zum Beispiel hier.  Diese Datenbank können Sie auch nach Kanzleinamen durchsuchen.
  • Eine Suche nach dem Kanzleinamen in Patentdatenbanken kann einen Überblick verschaffen, welche Anmeldungen bzw. Patente von der Kanzlei vertreten wurden.  Eine Übersicht der von meiner Kanzlei Smartpat PLC vertretenen Anmeldungen finden Sie so zum Beispiel bei Freepatentsonline.
  • Ist der Anwalt bei einem Berufsverband zu finden?  Ich bin beispielsweise Mitglied der National Association of Patent Practitioners und über deren Webseite zu finden.

Diese Vorsichtmaßnahmen sollten helfen, schwarze Schafe bei der Auswahl eines US Patentanwalts zu erkennen.

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